Teil 1/4 – Brandschutzhelfer im Betrieb: Pflicht, Aufgaben & Verantwortung

Wenn man als Unternehmer an Sicherheit denkt, fällt den meisten zuerst die Arbeitssicherheit ein: Helme, Handschuhe, Schutzbrillen. Doch mindestens genauso wichtig – und in Deutschland auch gesetzlich vorgeschrieben – ist der Brandschutz.

Ein Brand im Unternehmen kann nicht nur immense Sachschäden verursachen, sondern im schlimmsten Fall Menschenleben gefährden. Genau deshalb schreibt der Gesetzgeber vor, dass in jedem Betrieb ausgebildete Brandschutzhelfer vorhanden sein müssen. Aber was genau bedeutet das in der Praxis? Ab wann gilt die Pflicht, wie viele Helfer braucht ein Unternehmen, und welche Aufgaben übernehmen sie im Ernstfall? 

 

Gesetzliche Grundlagen – ab wann gilt die Pflicht? 

Die rechtliche Basis liegt in der Arbeitsstättenregel ASR A2.2 „Maßnahmen gegen Brände“ sowie in den Vorgaben der DGUV. Darin heißt es: 

  • Mindestens 5 % der Beschäftigten müssen als Brandschutzhelfer ausgebildet sein. 
  • Bei erhöhter Gefährdung (z. B. Chemiebetriebe, Werkstätten, Pflegeeinrichtungen) steigt die Quote. 
  • Schichtbetriebe müssen sicherstellen, dass in jeder Schicht ausreichend Helfer anwesend sind. 

Das bedeutet: Kein Unternehmen kann und sollte sich dieser Verpflichtungentziehen – egal ob Start-up mit zehn Mitarbeitern oder Konzern mit tausenden von Beschäftigten. 

 

Wie viele Brandschutzhelfer braucht ein Betrieb? 

Die konkrete Zahl hängt von mehreren Faktoren ab: 

  • Gesamtzahl der Mitarbeiter 
  • Gefährdungsbeurteilung (Brandlasten, Maschinen, Chemikalien) 
  • Organisation (Urlaub, Krankheit, Schichtmodelle) 

👉 Beispiel: 

  • Büro mit 20 Mitarbeitern → mind 1 Brandschutzhelfer 
  • Produktionsbetrieb mit 100 Mitarbeitern → mindestens 5, besser mehr, je nach Gefährdungsbeurteilung 
  • 3-Schicht-System → Helfer müssen pro Schicht eingeteilt sein 

Aufgaben im Ernstfall – mehr als nur Feuerlöschen 

Brandschutzhelfer übernehmen eine Schlüsselrolle in den ersten Minuten nach Brandausbruch. Ihre Kernaufgaben sind: 

  • Alarmieren → Feuerwehr rufen, interne Alarme auslösen 
  • Löschen → Entstehungsbrände bekämpfen, sofern keine Eigengefährdung besteht 
  • Evakuieren → Mitarbeiter geordnet ins Freie führen, Unterstützung Hilfsbedürftiger 
  • Sammelplatz organisieren → Überblick behalten, Rückmeldung an Einsatzkräfte und Vorgesetzte 


Schon diese Aufzählung macht deutlich: Brandschutzhelfer sind die erste Verteidigungslinie, wenn es ernst wird.

Praxisbeispiel: Ein Kopierer brennt
Ein Großraumbüro, ein überhitzter Kopierer, erste Rauchentwicklung. Ohne geschulte Helfer passiert Folgendes: 

  • Unsicherheit, Panik, falsche Reaktionen . 
  • Chaos bei der Evakuierung, niemand weiß, wohin er gehen soll. 
  • Wertvolle Minuten vergehen – das Feuer breitet sich aus. 


Mit Brandschutzhelfer vor Ort:
 

  • Ruhe, klare Anweisungen. 
  • Richtiger Einsatz des Feuerlöschers. 
  • Kollegen werden geordnet ins Freie geleitet. 
  • Feuerwehr ist alarmiert, Schaden bleibt minimal. 

 

Warum es ohne Brandschutzhelfer nicht geht
Brandschutzhelfer sind mehr als eine Vorschrift. Sie schaffen Sicherheit – im Ernstfall und im Alltag. Sie achten darauf, dass: 

  • Fluchtwege frei bleiben 
  • Feuerlöscher regelmäßig gewartet werden 
  • Mitarbeiter sensibilisiert werden 
  • Risiken früh erkannt werden 


Das Ergebnis: höhere Sicherheit, weniger Haftungsrisiken, gestärktes Vertrauen.
 

 

Fazit & Ausblick
Brandschutzhelfer sind Pflicht – aber vor allem sind sie sinnvoll. Sie schützen Mitarbeiter, Werte und letztlich die Existenz eines Unternehmens. Deshalb sollten Betriebe nicht nur das gesetzliche Minimum erfüllen, sondern bewusst in gut ausgebildete Helfer investieren. 

👉 Im nächsten Teil dieser Serie erfährst du, wie die Ausbildung zum Brandschutzhelfer konkret abläuft und warum sie praxisnah und kurzweilig ist. 

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